Wir befanden uns bei einer tracheotomierten Patientin mit massiver Atemnot, zuletzt stellte das Team fest, dass die Trachealkanüle disloziert und die Halsöffnung kollabiert war. (wer Teil 1 verpasst hat, findet ihn hier) Und so ging es dann am Einsatzort weiter…
Das Team entscheidet sich schnell für einen Intubationsversuch über den ehemaligen Kanülenschacht. Doch auch mit intensivsten Bemühungen kann der Tubus nicht etabliert werden. Dem Gesicht der Patientin ist während dieser Rettungsversuche sehr deutlich Angst und Schmerz zu entnehmen. Bei zunehmender Unruhe entscheidet sich der Notarzt zur intravenösen Gabe von 4 mg Midazolam. Entgegen der Erwartungen wird die Dame jetzt jedoch nur noch erregter und in diesem Zuge auch zyanotischer.
Es war wirklich beeindruckend, wie viele von euch schon fleißig am ersten Fall mitgeknobelt haben – genial, was da an Ideen und Ansätze zusammen gekommen ist!
Und damit geht’s auch schon auf in die nächste Runde:
Allseits bekannt und doch gefürchtet: tracheotomierte Patient:innen
Das notfallmässige Airway-Management beim Kind ist auch für erfahrene Notfallmediziner selten Routine. Dabei gibt es einige Basismaßnahmen, mit denen „A- und B-Problemen“ bei Kindern an Schrecken verlieren.
Wir haben uns mit Prof. Dr. Sebastian Russo über die Atemwegssicherung beim Kind unterhalten und konnten einige praktische Tipps mitnehmen.
Update 2023: Kompakte Informationen zur Kinderreanimation, Checklisten, Tipps, ständig aktualisierte Quellen und vieles mehr gibt es jetzt kostenlos auf notfallguru.de!
Nach dem Video zu den Grundlagen der Kinderreanimation sprechen wir im zweiten Teil mit Dr. Philipp Jung über erweiterte Maßnahmen gespickt mit guten Tipps aus der Praxis: Wie geht man bei der Atemwegssicherung vor, wie dosiert man die Medikamente korrekt und welche Fallstricke lauern bei der Defibrillation?
Manche Patient:innen will man am liebsten gar nicht intubieren – das kann an den schwierigen anatomischen Verhältnissen bei Verwachsung oder Tumor, massivem Bluterbrechen oder einer Atemwegsschwellung liegen. Es gibt aber auch Patient:innen, die ein extrem hohes physiologisches Risiko eines Kreislaufstillstandes haben und bei denen jede Narkoseeinleitung ein Ritt auf der Kanonenkugel ist.
Welche Patient:innen das sind und mit welchen Tricks man auch die schwierigen Fälle meistert, dazu hat Philipp ein paar Tipps:
Ein extrem beliebtes Nerdfallmedizin-Video Ende 2018 behandelte die RSI-Schablone.
Einige engagierte Kollegen aus dem Rettungsdienst hatten die wichtigsten Utensilien für die Notfallintubation auf einer abwaschbaren Plane eingezeichnet um so die Vorbereitung und den Ablauf dieser kritischen Prozedur zu optimieren.
Wir erhielten dazu viele Anfragen, die RSI-Schablone in dieser – oder selbst abgewandelter – Form ist mittlerweile im ganzen Bundesgebiet von RTWs über NEFs und sogar Notaufnahmen und Intensivstationen verteilt.
Jetzt gibt es ein Update – die RSI Schablone 1.1 – es wurde nochmal anpasst und aus praktischen Erfahrungen weiter optimiert!
So ist die Checkliste am Rand verbessert, die vielfach gewünschte Option „Videolaryngoskopie“ und der Cuffdruckmesser sind neu zu finden – außerdem der „Plan C“.
Auch nicht minder genial sind die RSI-Checklisten und Aufziehhilfe für Narkosemedikation – um Fehler beim Ablauf und bei der Verdünnung verschiedener Medikamente zu verhindern.
Da wir einige Anfragen erhalten haben, wo man die fertige Schablone für den täglichen Einsatz bekommt, freuen wir uns, dass die RSI Schablone und die Checkliste sowie Aufziehhilfe nun direkt bei den KollegInnen bestellt werden kann:
RSI Schablone (desinfizierbares, faltbares Bannermaterial) – 59,5cm x 57cm (Ablagefläche Bayern-RTW; kann aber auch gut gefaltet im Notfallrucksack transportiert werden)
Checkliste und Aufziehhilfe (desinfizierbar, stabiles Plastik) – A5. (alles jeweils zzgl Versandkosten, falls Versand gewünscht)
Disclaimer: Da es sich um ein Produkt handelt, das verkauft wird, könnte dieser Post formaljuristisch Werbung sein – ABER weder Nerdfallmedizin noch Martin oder Philipp haben eine Beteiligung bei den Verkäufen und bekommen auch keine Gegenleistungen für diesen Post. Wir finden die Schablone aber einfach fantastisch und werden uns selbst je eine bestellen! Angaben zu Preisen OHNE Gewähr.
Was ist ein Worst-Case-Szenario für die Intubation? Massives Erbrechen oder große Mengen Blut im Rachenraum zählen sicherlich dazu.
Doch wie übt man diese seltenen – aber dramatischen – Szenarien und wie geht man im Fall des Falles am Besten vor? Wir haben mit Carlos Glatz und Michael Stanley gesprochen, die einen genialen SALAD-Simulator gebaut haben.
Wenn ihr Lust habt, euch auch einen SALAD zu basteln, haben wir eine Anleitung von den Jungs für euch!
Egal wie gut wir in Spezialinterventionen sind, ohne die Basics sind wir den Patienten meistens keine große Hilfe. Letzte Woche bin ich ich über den tollen Artikel von The Airway Jedi gestoßen. Viele mögen sich denken, dass die Mundöffnung und der Esmarch Handgriff keine großen Sachen sind – im Gegenteil, an solchen Skills kann im Notfall das Leben des Patienten hängen. Daher unbedingt den Link anschauen und gerne eure Meinung dazu hier posten!
Update 2023: Kompakte Informationen zur GI-Blutung, Checklisten, Tipps, ständig aktualisierte Quellen und vieles mehr gibt es jetzt kostenlos auf notfallguru.de!
Gastrointestinale Blutungen (GI-Blutungen) können teils fulminant verlaufen und sehr schnell kritische Situationen erzeugen. Andererseits ist nicht jeder Teerstuhl ein lebensgefährlicher und sofort abklärungswürdiger Zustand. In der Notfallmedizin bewegen wir uns hier wiedermal irgendwo im Bereich zwischen Intensivmedizin und ambulanter Abklärung. Philipp versucht euch ein paar Tipps zur Entscheidungsfindung und vorallem alles Wichtige zur Notfallbehandlung mitzugeben: